Querschnittlähmung
Unter einer Querschnittlähmung oder Querschnittslähmung (auch Paraplegie, spinales Querschnittsyndrom oder Transversalsyndrom genannt) wird ein aus einer Schädigung des Rückenmarkquerschnittes (Querschnittsläsion oder Querschnittläsion) resultierendes Lähmungsbild mit Ausfall motorischer, sensibler oder vegetativer Funktionen verstanden. Die Ursache können Verletzungen des Rückenmarks (Rückenmarksläsionen z. B. durch Wirbelbruch), aber auch Tumoren und andere spezielle Erkrankungen (z. B. Multiple Sklerose) sein.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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S14 | Verletzung der Nerven und des Rückenmarks in Halshöhe |
S24 | Verletzung der Nerven und des Rückenmarks in Thoraxhöhe |
S34 | Verletzung der Nerven und des lumbalen Rückenmarks in Höhe des Abdomens, der Lumbosakralgegend und des Beckens |
G82 | Paraparese und Paraplegie, Tetraparese und Tetraplegie |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Zum Symptomkomplex des Querschnittsyndroms (QS) gehören
- Lähmungen,
- Sensibilitätsstörungen,
- verändertes bis fehlendes Schmerzempfinden,
- vegetative Entgleisungen (u. a. Kreislaufstörungen),
- Muskeltonusveränderungen,
- Veränderungen der Muskeldehnungsreflexe,
- Blasen- und Darmentleerungsstörungen.
Die – nach Ausmaß und Lage der Schädigung genauer differenzierten – Querschnittsyndrome bilden eine Gruppe innerhalb der Rückenmarkssyndrome.
Die Wissenschaft und medizinische Spezialisierung, die sich mit dem Querschnittsyndrom beschäftigt, heißt Paraplegiologie, der Dachverband ist die Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft für Paraplegie (DMGP). Experimentelle Querschnittsläsionen in verschiedenen Höhen hatten bereits die antiken Forscher Alkmaion und später Galenos vorgenommen, woraufhin in den folgenden Jahrhunderten operative Repositionsversuche nach Wirbelsäulen- und Rückenmarkverletzungen gemacht wurden.