Río-de-la-Plata-Spanisch
Das Río-de-la-Plata-Spanisch (spanisch español rioplatense = das Spanisch des Río de la Plata, dt. „Silberfluss“) wird im Allgemeinen als Synonym für eine Variante der spanischen Sprache in Argentinien und Uruguay angesehen. Das zentrale Verbreitungsgebiet erstreckt sich entlang des Río de la Plata, dem sowohl die Sprache als auch die Region ihren Namen verdankt. Das Herzstück stellt Buenos Aires mit seinen mehr als 11,5 Millionen Sprechern dar.
Das Río-de-la-Plata-Spanisch unterscheidet sich relativ stark vom kastilischen Standardspanisch und anderen spanischen Varianten. Der Einfluss der Sprache auf die argentinische Kultur und Gesellschaft findet vor allem durch audiovisuelle Medien statt, die auch geografisch weit entfernte Regionen erreichen und das Río-de-la-Plata-Spanisch zur Standardsprache Argentiniens (und Uruguays) werden ließ. Jedoch vermindert sich der Einfluss bzw. Gebrauch der Variante, je näher man den Grenzregionen der beiden Länder kommt und andere sprachliche Einflüsse der umliegenden Nationen – Chile, Bolivien, Brasilien und Paraguay – eine größere Auswirkung auf die Sprachentwicklung in diesen Gebieten besaß als die des Río-de-la-Plata-Spanisch (→Quechua, Guaraní, Portugiesische Sprache). Zu unterscheiden ist hierbei jedoch das lunfardo und das cocoliche, welche sich als Kontaktvarietäten um das Jahr 1900 in der Stadt Buenos Aires entwickelten. Wie auch das Río-de-la-Plata-Spanisch konnten sich diese Varietäten zwischen 1870 und 1930 bedingt durch eine starke italienische Immigrationswelle konstituieren.