Río Petrohué

Río Petrohué ist der Name eines Flusses im südchilenischen Seendistrikt.

Río Petrohué

Die Wasserfälle des Flusses im Oberlauf. Im Hintergrund der Osorno.

Daten
Lage Región de los Lagos (Chile)
Flusssystem Río Petrohué
Ursprung Lago Todos los Santos
41° 8′ 27″ S, 72° 23′ 59″ W
Quellhöhe 178 m
Mündung Reloncaví-Fjord
41° 23′ 12″ S, 72° 18′ 28″ W
Mündungshöhe 0 m
Höhenunterschied 178 m
Sohlgefälle 4,9 
Länge 36 km
Einzugsgebiet 2644 km²
Abfluss MQ
278 m³/s

Enge Schluchten und steile, dicht bewachsene Uferhänge prägen den Oberlauf des Flusses

Chilenische Guave (Ugni molinae), bei den Wasserfällen „Saltos de Petrohué“

Männliche Sturzbachente. Diese Art brütet am Río Petrohué

Er mündet als einziger Abfluss des Lago Todos los Santos nach 36 km in einem breiten Delta in den Reloncaví-Fjord. Trotz seiner geringen Länge von nur 36 km ist der mittlere Abfluss mit 278 m³/s relativ hoch. Dieser entspricht in etwa der durchschnittlichen Abflussmenge des Alpenrheins in den Bodensee. Während seines Laufs, der zuerst in südwestliche, dann in südliche Richtung erfolgt, nimmt der Río Petrohué nur einige kleinere Bäche auf. Wahrscheinlich hat der Fluss bis in historische Zeit auch Wasser aus dem Lago Llanquihue aufgenommen, doch wurde dieser Abfluss durch vulkanische Aktivitäten des Osorno und des Calbuco verlegt. Etwa 6 km nachdem der Fluss den See verlässt, stürzt er über einige Basaltklippen in mehreren Schwellen insgesamt über 20 m in die Tiefe. Im Oberlauf hat sich der Fluss meist tief in die vulkanischen Ablagerungen eingeschnitten, sodass hier viele Flussabschnitte von steilen Uferhängen begrenzt und nur schwer zugänglich sind. Im Unterlauf wird der Fluss breiter, verzweigt sich in verschiedene, durch Ablagerungsbänke getrennte Gerinne und mündet schließlich in einem breiten, vielfach verzweigten Geschiebedelta.

Die Wasserqualität des Río Petrohué ist bisher in seinem gesamten Verlauf auf Grund des weitgehenden Fehlens von Verschmutzungsfaktoren ausgezeichnet. Die starke Zunahme des Ausflugs-, Angel- und Wassersporttourismus vor allem im Bereich der Wasserfälle könnte jedoch ohne begleitende Maßnahmen zu einer Verschlechterung führen.

Der Ober- und Mittellauf des Flusses liegen im ältesten chilenischen Nationalpark Vicente Perez Rosales. Der gesamte Flussverlauf liegt innerhalb der Pflanzenformation des Valdivianischen Regenwaldes dessen dichte, immergrüne Vegetation seine Flussufer prägt.

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