Lago Todos los Santos
Lago Todos los Santos (wörtlich: „Allerheiligensee“) ist ein großes Stillgewässer im südlichen Chile, der in Bezug auf Fläche, Tiefe und Wasservolumen in etwa mit dem Lago Maggiore vergleichbar ist.
Lago Todos los Santos | ||
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Der Lago Todos los Santos nach Westen. Im Hintergrund der Osorno. In der Bildmitte ist die Insel Margarita erkennbar | ||
Geographische Lage | Región de los Lagos (Chile) | |
Zuflüsse | Kleinere Flüsse (Río Negro, Río Blanco, Río Pichi Blanco sowie diverse Bäche aus den Anden) | |
Abfluss | Río Petrohué | |
Orte am Ufer | keine – kleine Siedlungen (Petrohué im Westen und das Dorf Peulla im Osten) | |
Ufernaher Ort | Puerto Montt (76 km entfernt), Puerto Varas | |
Daten | ||
Koordinaten | 41° 8′ S, 72° 18′ W | |
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Höhe über Meeresspiegel | 189 m | |
Fläche | 178,5 km² | |
Maximale Tiefe | 337 m | |
Mittlere Tiefe | 191 m | |
Besonderheiten |
liegt innerhalb des Nationalparks Vicente Pérez Rosales |
Der 178 km² große See liegt 20 km östlich des bedeutend größeren Lago Llanquihue im südchilenischen Seendistrikt, nahe der Grenze zu Argentinien. Er befindet sich zur Gänze innerhalb des ältesten chilenischen Nationalparks Vicente Pérez Rosales. Neben den ergiebigen Regenfällen dieser Region speisen einige kleinere Andenflüsse und Bäche den See; sein einziger Abfluss ist der Río Petrohué.
Das Westufer des Sees ist von Puerto Varas aus über eine Straßenverbindung erreichbar, das Ostufer über Argentinien. Ansonsten bestehen im Umkreis des Sees nur Wanderpfade oder mit geländegängigen Fahrzeugen befahrbare Straßen. Auf dem See wird in den Sommermonaten neben Ausflugsfahrten eine fahrplanmäßige Schifffahrtslinie unterhalten.
Umgeben ist der Lago Todos los Santos von steilen, bewaldeten Bergen und drei markanten Vulkanen, dem Osorno im Westen, dem Puntiagudo im Norden und dem Tronador im Osten. Der Osorno zeigt in letzter Zeit (2012) wieder erhöhte Aktivität, die beiden anderen sind erloschen. Der See und das umgebende Gebiet liegen im Gürtel des Valdivianischen Regenwaldes.
Außer dem heute üblichen Namen waren für das Gewässer eine Reihe anderer Bezeichnungen gebräuchlich, unter denen Lago Esmeralda der bekannteste ist. Das Gebiet ist seit mindestens 12.000 Jahren besiedelt. Viele der dort ansässigen Mapuche wurden Anfang des 17. Jahrhunderts von spanischen Einwanderern getötet, vertrieben oder versklavt.
Es bestehen einige touristische Einrichtungen vor allem in den Orten Petrohué, Peulla und in der Umgebung der Wasserfälle des Río Petrohué, doch ist insgesamt der Tourismus trotz des langen Bestehens des Nationalparks erst im Aufbau. Neben Trekking- und Kajaktouren gewinnt der Angeltourismus zunehmend an Bedeutung. Der Río Petrohué gilt heute als das beste Angelgewässer Chiles, doch verdankt er dies ausschließlich ausgesetzten, ursprünglich im Todos los Santos-Río Petrohué-System nicht heimischen Arten, deren Vorkommen auf die natürliche Fischfauna des Flusses und des Sees problematische Auswirkungen hat.