Rückenmarkstimulation

Die Rückenmarkstimulation (englisch spinal cord stimulation bzw. SCS) ist eine minimal-invasive Therapieform für chronische, neuropathische Schmerzen. Der Hinterstrang des Rückenmarks wird mittels einer oder mehreren in den Epiduralraum eingebrachten Elektroden durch geringe elektrische Ströme stimuliert (Neurostimulation).

Die Rückenmarkstimulation ist eine etablierte Therapie. Dabei wird ein batteriebetriebener Impulsgeber und eine oder mehrerer Elektroden implantiert. Steuerung und Stromversorgung der Therapie erfolgen durch den meist unter der Bauchdecke oder im unteren Rücken/Gesäßbereich implantierten Impulsgeber.

Es gibt verschiedene Programmformen, die der Impulsgeber "abspielen" kann. Dabei können z. B. die Stromstärke und die Impulsdauer geändert werden. Ein Teil der Stimulationsparameter lässt sich über ein externes Programmiergerät einstellen und anpassen.

Gemeinsam ist den verschiedenen Varianten der Rückenmarkstimulation das Ziel, die pathologische Spontanaktivität in den Hinterhornneuronen zu stimulieren bzw. zu normalisieren. Darüber hinaus ist die Wirkung im Einzelnen sehr komplex und ergibt sich als vielschichtige Reaktion auf den Strom. Sowohl elektrochemische und biochemische Transmitter als auch anatomische Strukturen im Rückenmark, aber auch anatomische Verbindungen zwischen Rückenmark-Kerngebieten und Hirnkerngebieten spielen eine Rolle.

Die Rückenmarkstimulation ist eine der Techniken, die auf Anregung der Gate-Control-Theory in den 1960er Jahren entstanden und wurde durch C. Norman Shealy eingeführt.

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