Rüstungsdynamik
Als Rüstungsdynamik bezeichnet man den sich zwischen zwei politischen Akteuren – in der Regel Staaten – entfaltenden Prozess, der zum Erhalt oder Erwerb von militärischen Instrumenten zur organisierten Gewaltausübung führt. Ziel von Staaten ist es, durch militärische Rüstung die eigene Sicherheit im internationalen System zu gewährleisten.
Mit Blick auf Rüstungsdynamik ist umgangssprachlich häufig von unkontrollierter Aufrüstung, „Wettrüsten“ oder gar einem „Rüstungswettlauf“ die Rede. Das präzisere politikwissenschaftliche Konzept der Rüstungsdynamik nimmt demgegenüber zur Kenntnis, dass der rüstungsdynamische Prozess, etwa wenn Rüstungskontrolle stattfindet, reguliert werden und sogar teilweise Abrüstung beinhalten kann.
Vor allem fragt die wissenschaftliche Analyse rüstungsdynamischer Prozesse nach den Ursachen für Rüstung. Entstehung und Verlauf von Rüstungsdynamiken werden dabei unter Hinzuziehung verschiedener Theorien der internationalen Beziehungen (IB) analysiert, um die Komplexität und Spannweite der rüstungsdynamischen Prozesse handhabbar zu machen und ausschlaggebende Faktorenbündel zu isolieren.