Raueis

Raueis oder (ältere Bezeichnung) Raufrost ist ein fester Niederschlag, der sich vor allem bei hohen Windgeschwindigkeiten und einer Lufttemperatur von typischerweise −2 bis −10 °C aus unterkühlten Nebel­wassertröpfchen an Oberflächen bildet, typischerweise entgegen der Windrichtung. Die entstehende Eis­schicht aus grauweiß-körnigen Partikeln hat ein schwammartiges Aussehen und ist im Vergleich zu solidem Klareis recht locker.

Raueis ist dadurch gekennzeichnet, dass es keine kristallinen Strukturen aufweist und eine große Zahl von Luftbläschen in sein Gefüge einschließt. Durch das teilweise Anschmelzen und Wiedergefrieren der Partikel verkleben diese miteinander unterschiedlich stark, je nach herrschenden Temperaturbedingungen. Raueis kann daher eine gewisse Festigkeit erreichen, verliert diese bei einigen Grad Celsius aber schnell wieder und wird dann durch herabfallende Eisstücke leicht zu einer Gefahr für Passanten.

Raueis lagert sich, wie auch Klareis, bevorzugt an Ästen und Freileitungen an, wo es, besonders als Anraum, durch die mitunter nicht unerhebliche zusätzliche Gewichtsbelastung zu Schäden führen kann. Beide Phänomene sind von gefrorenem Tau, Reif und Raureif zu unterscheiden.

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