Rayleigh-Ritz-Prinzip

Das Rayleigh-Ritz-Prinzip (auch Verfahren von Ritz oder Rayleigh-Ritzsches Variationsverfahren) ist ein Variationsprinzip zur Bestimmung des kleinsten Eigenwerts eines Eigenwertproblems. Es geht auf das Buch The Theory of Sound von John William Strutt, 3. Baron Rayleigh (1877) zurück und wurde 1908 vom Mathematiker Walter Ritz als mathematisches Verfahren veröffentlicht.

Es sei ein selbstadjungierter Operator mit Definitionsbereich in einem Hilbertraum. Dann ist das Infimum des Spektrums gegeben durch

.

Ist das Infimum ein Eigenwert, so erhält man die Ungleichung

mit Gleichheit genau dann, wenn ein Eigenvektor zu ist. Der Quotient auf der rechten Seite ist als Rayleigh-Quotient bekannt.

In der Praxis eignet es sich auch als Näherungsverfahren, indem man einen Ansatz für mit unbestimmten Parametern macht und die Parameter so optimiert, dass der Rayleigh-Quotient minimal wird. Statt über Vektoren im Definitionsbereich kann man auch über Vektoren im quadratischen Formenbereich optimieren, was dann einer schwachen Formulierung des Eigenwertproblems entspricht.

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