Remedello-Kultur

Die Remedello-Kultur ist eine archäologische Kultur der italienischen Kupfersteinzeit (3. Jahrtausend v. Chr.) in Oberitalien, benannt nach dem Gräberfeld bei Remedello, Remedello Sotto, 25 km südöstlich von Brescia. Ihr Verbreitungsgebiet befand sich in der Po-Ebene und dem Alpenraum. In über 100 Gräbern wurden Hockerskelette mit Beigaben aus Kupfer, Keramik und Steatitperlen gefunden. Siedlungen der Remedello-Kultur sind nicht überliefert und bis zum Fund der Gletschermumie Ötzi war kaum etwas über die Kultur bekannt. Sie manifestiert sich auf Gräberfeldern (Forli, Remedello Sotto), Menhiren (Statuenmenhir von Latsch, Statue-Stele von Groppoli), Felsgravuren (Mont Bégo, Cemmo) und im Inventar des Gletschermannes. Die materielle Kultur besteht aus Kupferbeilen, vor-Glockenbecherkeramik, Silexdolchen und Kupferdolchen (Typ Remedello), wobei Silexdolche das Leitmotiv der Kultur sind. Abbildungen der Kupferdolche vom Typ Remedello (auch Remedello-Dolche) finden sich im gesamten Alpenraum auf Felsbildern und Menhiren und zeigen die weite Reichweite der Kultur. Silexklingen (z. B. der Silexdolch von Allensbach) der Remedello-Kultur wurden auch nördlich der Alpen gefunden, Remedello-Dolche wurden außerdem in reichen Gräbern von südlichen kupferzeitlichen Kulturen Italiens gefunden.

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