Rhönit
Rhönit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Abteilung der Kettensilikate und Bandsilikate (Inosilikate) innerhalb der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca2(Mg,Fe2+)4TiFe3+[O2|Al3Si3O18] und ist damit ein komplexes Alumosilikat mit zusätzlichen Sauerstoffionen und den Kationen Calcium, Magnesium, Titan und Eisen in der Oxidationsstufe 3+. Das in der Formel enthaltene Magnesium kann zudem teilweise durch Eisen in der Oxidationsstufe 2+ ersetzt (substituiert) sein, was mit den runden Klammern um die beiden Elemente angedeutet wird.
Rhönit | |
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Rötliche Rhönitkristalle auf Matrix vom Nickenicher Sattel, Nickenich in der Eifel, Rheinland-Pfalz, Deutschland (Länge des größten Kristalls: 0,16 mm) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
2007 s.p. |
IMA-Symbol |
Rhö |
Chemische Formel | Ca2(Mg,Fe2+)4TiFe3+[O2|Al3Si3O18] |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Silikate und Germanate |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
VIII/D.07 VIII/F.14-050 9.DH.45 69.02.01a.05 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | triklin |
Kristallklasse; Symbol | triklin-pinakoidal; 1 |
Raumgruppe | P1 (Nr. 2) |
Gitterparameter | a = 10,43 Å; b = 10,81 Å; c = 8,93 Å α = 105,9°; β = 96,1°; γ = 124,8° |
Formeleinheiten | Z = 2 |
Zwillingsbildung | polysynthetisch parallel {010} |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 5 bis 6 |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 3,4 bis 3,76; berechnet: [3,64] |
Spaltbarkeit | gut nach {010} und {001} |
Bruch; Tenazität | nicht definiert |
Farbe | braunrot, dunkelbraun bis schwarz |
Strichfarbe | rotbraun |
Transparenz | durchscheinend bis undurchsichtig |
Glanz | Halbmetallglanz |
Radioaktivität | vorhanden, aber kaum messbar |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nα = 1,795 bis 1,810 nβ = 1,806 bis 1,825 nγ = 1,830 bis 1,845 |
Doppelbrechung | δ = 0,035 |
Optischer Charakter | zweiachsig positiv |
Achsenwinkel | 2V = 50° bis 90° (gemessen), 70° bis 84° (berechnet) |
Rhönit entwickelt tafelige bis prismatische Kristalle von bis zu einigen Zentimetern Länge, findet sich aber auch in Form von skelettförmigen bis unregelmäßigen Körnern und in Mineral-Aggregaten. Die durchscheinenden bis undurchsichtigen Kristalle können von braunroter oder dunkelbrauner bis schwarzer Farbe sein und weisen auf den Oberflächen einen halbmetallischen Glanz auf.