Reflexvisier

Ein Reflexvisier bzw. Kollimatorvisier ist ein optisches Visier für Schusswaffen und kleinere astronomische Fernrohre. Die moderne Bauform wird als Leuchtpunktvisier, Rotpunktvisier, Leuchtpunktzielgerät oder nach dem Hersteller als Red Dot oder Aimpoint bezeichnet.

Die ersten modernen Leuchtpunktvisiere für Handfeuerwaffen stammen von dem schwedischen Unternehmen Aimpoint.

Im Gegensatz zum Zielfernrohr bietet ein Reflexvisier keine oder nur eine geringe Vergrößerung, ist dafür aber parallaxenfrei. Das Ziel wird dabei, anders als beim Zielfernrohr, mit beiden Augen erfasst. Durch die Bauweise kann sowohl präzise als auch sehr schnell über kurze und (kürzere) mittlere Distanzen (100 m bis 150 m wie beim G36) ein Ziel im Schulteranschlag bei Langwaffen anvisiert werden. Treffer bis in untere Langdistanzen sind abhängig von der gestreckten Geschossflugbahn möglich.

Das Reflexvisier gibt im Unterschied zu einem Zielpunktprojektor keinen aktiven Lichtstrahl ab, der in Verbindung mit der Waffe zum Suchen, Zielen und schnellen Erfassen in der Dämmerung und bei Nacht, zum treffsicheren Schießen aus dem Hüftanschlag durch Beleuchten des Ziels dient. Reflexvisiere eignen sich auch für das Gefecht im bebauten Raum (CQB, „Close Quarters Battle“).

Frühe Systeme fanden sich bei den Bordwaffenvisieren der Jagdflugzeuge des Zweiten Weltkriegs und in den Ringvisieren der Flakwaffen, die unter Nutzung des Effekts der Newtonschen Ringe konstruiert waren.

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