Sängersklavin

Die Sängersklavinnen bzw. Qiyān, arabisch قِيان (Sing: arabisch قَينة, DMG qaina), zu dt. auch Singmädchen, waren eine soziale Gruppe von Frauen, die als Unterhaltungskünstlerinnen in vormodernen arabisch-islamischen Gesellschaften lebten.

Der Begriff Qiyān wurde sowohl für Sklavinnen als auch freie Frauen angewendet, wobei letztere deutlich die Minderheit bildeten. Die Qiyan waren nur nicht Sänger- und Tänzerinnen, sondern vielfach auch Konkubinen und Kurtisanen. Viele waren hochgebildet und genossen Zugang zu den höchsten Gesellschaftsschichten, einschließlich der Kalifen; einige übten auf diese starken Einfluss aus und waren selbst Mütter späterer Herrscher.

Die wohl bekannteste Sängersklavin ist Arib al-Mamuniyya. Eine der wichtigsten historischen Quellen über die Qiyan ist der Brief der Sängersklavinnen von al-Dschāhiz (776–869), der über die Wirkung der Qiyān schrieb:

„Besäße der Teufel keine anderen Fallen, um damit zu töten, kein anderes Banner, zu dem er rufen könnte, und keine andere Versuchung zum Verführen als die Sängersklavinnen (Qiyān), so würde ihm das vollauf genügen.“

Die Sängersklavinnen finden in zahlreichen der Geschichten aus Tausendundeiner Nacht Erwähnung und sind dort häufig wichtige Haupt- und Nebenfiguren.

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