Südkoreanischer Film

Der südkoreanische Film durchlebte nach einer ersten Blütezeit in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren schwierige Zeiten unter der Militärdiktatur. Erst mit der Demokratisierung ab Ende der 1980er Jahre konnte sich die südkoreanische Filmindustrie erneuern und gewann weltweit an Bedeutung. Die Kinoschaffenden prägten einen neuen Stil, der international unter dem Begriff Korean New Wave in die Filmwelt Einzug hielt. Das Land entwickelte sich zu einer Filmgröße: Südkorea stellt den fünftgrößten Kinomarkt der Welt nach Zuschauern bei etwa 50 Millionen Einwohnern und hat mit dem Kinobetreiber CJ CGV einen Technologieführer der Kinowelt.

Für die südkoreanische Filmindustrie haben sich zwei Begriffe etabliert: Chungmuro und Hallyuwood. Ähnlich wie der Ort Hollywood für den US-amerikanischen Film steht, steht Chungmuro für den südkoreanischen Film. Der Seouler Bezirk war einst das Zentrum der südkoreanischen Filmindustrie. Mittlerweile kommt diese Stellung allerdings der südlichen Hafenstadt Busan zu, der 2014 vom UNESCO Creative Cities Network der Titel „Stadt des Films“ zuerkannt wurde. Dennoch spricht man weiterhin von den Chungmuro-Stars, analog zu Hollywoodstars. Eine weitere Bezeichnung für Südkoreas Filmindustrie basiert auf der Koreanischen Welle. Diese beschreibt den weltweiten Erfolg südkoreanischer Popkultur und ist nicht zu verwechseln mit der Korean New Wave. Der Begriff „Koreanische Welle“ etablierte sich ab Ende der 1990er Jahre in China und Japan, als Journalisten über den Erfolg des K-Pops und koreanischer Fernsehdramen in ihren Ländern berichteten. Im Koreanischen heißt „Welle“ Hallyu, woraus sich international die Bezeichnung Hallyuwood für das südkoreanische Kino verbreitete.

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