Südrussische Tarantel

Die Südrussische oder Russische Tarantel (Lycosa singoriensis, Syn.: Allohogna singoriensis) ist eine Spinne innerhalb der Familie der Wolfspinnen (Lycosidae). Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst weite Teile der Eurasischen Steppe und reicht westlich bis in den Seewinkel im Osten Österreichs. Mit einer Körperlänge von bis zu 40 Millimetern bei den Weibchen ist die Südrussische Tarantel nicht nur die größte in Mitteleuropa vorkommende Spinnenart, sondern zugleich eine der größten Europas.

Südrussische Tarantel

Südrussische Tarantel (Lycosa singoriensis), Weibchen

Systematik
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Überfamilie: Wolfspinnenartige (Lycosoidea)
Familie: Wolfspinnen (Lycosidae)
Gattung: Lycosa
Art: Südrussische Tarantel
Wissenschaftlicher Name
Lycosa singoriensis
(Laxmann, 1770)

Die nachtaktive Südrussische Tarantel gräbt sich wie einige andere Wolfspinnen Wohnröhren, in denen sie den Großteil des Tages verbringt und die sie in der Nacht zur Nahrungssuche verlässt. Die Art jagt wie die meisten Vertreter der Familie freilaufend als Lauerjäger, also ohne ein Spinnennetz. Dabei erbeutet sie sowohl andere Gliederfüßer als auch kleinere Wirbeltiere. Das Fortpflanzungsverhalten der Art ist ebenfalls mit dem anderer Wolfspinnen identisch, wozu auch die familientypische Balz seitens des Männchens gehört. Das Weibchen trägt dann seinen einige Zeit nach der Paarung angefertigtem Eikokon ebenfalls wie bei anderen Wolfspinnen an den Spinnwarzen angeheftet mit sich herum und die Jungtiere klettern nach dem Schlüpfen auf das Opisthosoma (Hinterleib) der Mutter, wo sie für einige Zeit verbleiben, ehe sie selbstständig heranwachsen.

Die Südrussische Tarantel hat wie die anderen als „Tarantel“ bezeichneten größeren Spinnenarten (vorwiegend andere Wolfspinnen und einzelne Vogelspinnen (Theraphosidae), fälschlicherweise durch die fehlerhafte Übersetzung des englischsprachigen Wortes tarantula für „Vogelspinne“ die gesamte letztere Familie) eine gewisse Prominenz. Sie wird überdies gefürchtet, jedoch bei weitem nicht so stark wie etwa die zur gleichen Gattung zählende Apulische (L. tarentula) oder die Schwarzbäuchige Tarantel (Hogna radiata). Wie bei diesen ist der Biss der Südrussischen Tarantel und dessen Wirkung für den Menschen nicht von medizinischer Relevanz.

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