Scharnhäuser
Die Scharnhäuser waren zwei nebeneinander stehende historische Doppelhäuser in der Altstadt von Frankfurt am Main. Der Name Scharn stammt von der ursprünglichen Verkaufsfunktion, weshalb die Häuser in Teilen auch Alte und Neue Häringshock oder Drei Fische genannt wurden. Die Südfassade der Häuser zeigte zum Heilig-Geist-Plätzchen in der Saalgasse, die Nordseite zur Bendergasse kurz vor ihrer Kreuzung mit der Querverbindung Lange Schirn. Die Hausanschrift war Saalgasse 20/22 bzw. Bendergasse 13/11. Die Häuser waren nicht nur namentliche, sondern auch bauliche Verwandte des berühmten, auf massiven Eichenholzsäulen gebauten Neuen Roten Hauses am Markt: Bei beiden Gebäuden waren die Erdgeschosse größtenteils in einen Durchgang zwischen Bender- und Saalgasse aufgelöst. Darüber hinaus hatte eines der Häuser dadurch zumindest im Frankfurter Raum eine gewisse Bekanntheit erlangt, als der junge Johann Wolfgang Goethe dort in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts für den damaligen Besitzer als Rechtsanwalt tätig war.
Im März 1944 verbrannten die Scharnhäuser bei den Luftangriffen auf Frankfurt mit der gesamten übrigen Altstadt, so dass sie zu den verlorenen Baudenkmälern und Goethestätten der Frankfurter Altstadt gezählt werden müssen. In den 1980er Jahren wurden die Parzellen der Gebäude wie die der übrigen Saalgasse mit postmodernen Stadthäusern überbaut.