Schloss Neustrelitz

Das Schloss Neustrelitz – von 1731 bis 1918 Hauptresidenz der regierenden Herzöge und Großherzöge von Mecklenburg-Strelitz – war das erste Gebäude der 1733 gegründeten Stadt Neustrelitz. Es wurde in den Jahren 1726–1731 im Auftrag von Herzogin Dorothea Sophie nach Plänen von Julius Löwe im Stil des Barocks erbaut.

Im Ergebnis der Novemberrevolution von 1918 wurde die Monarchie in Deutschland als Staatsform beseitigt; das Neustrelitzer Schloss wurde verstaatlicht und somit Eigentum des neu geschaffenen Freistaates Mecklenburg-Strelitz.

Zwischen 1918 und 1934 war das Schloss Sitz des Landtags vom Freistaat Mecklenburg-Strelitz; dort wurde die erste demokratische Verfassung eines deutschen Landes ausgehandelt. Weitere Räumlichkeiten des vormaligen Residenzschlosses wurden seit März 1921 vom Mecklenburg-Strelitzschen Landesmuseum und der Mecklenburg-Strelitzschen Landesbücherei sowie seit 1925 auch vom Mecklenburg-Strelitzschen Hauptarchiv genutzt.

Nach Machtergreifung der Nationalsozialisten (1933) befand sich ab 1934 zunächst eine „SA-Stammschule für Geländesport“ im Schloss. Diese wurde 1935 in eine „Führerschule des Hochschulinstituts für Leibesübungen“ der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin umgewandelt. An dieser Bildungseinrichtung des NS-Staates wurden bis 1945 Sportlehrer/-innen ausgebildet aber auch Schulleiter und Beamte der Schulaufsichtsbehörden geschult.

Während des Zweiten Weltkrieges (1939–1945) befand sich neben der „Führerschule Neustrelitz“ und dem Mecklenburg-Strelitzschen Landesmuseum noch ein Lazarett im Neustrelitzer Schloss. Kurz vor Kriegsende – am 30. April 1945 – fiel das ehem. Residenzschloss einem durch Brandstiftung verursachten Großbrand zum Opfer.

Nach Gründung der DDR wurde die Schlossruine 1949 gesprengt und in den 1950er Jahren bis auf die Grundmauern abgerissen. Ab 2021/22 soll die Sicherung der erhaltenen Keller erfolgen und der 51 Meter hohe Schlossturm als wichtige Landmarke der Stadt wieder errichtet werden.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.