Schule am Meer
Die Schule am Meer, englisch School by the Sea, hebräisch בית ספר ליד הים, auch als S.a.M. bzw. SaM bezeichnet, war ein privates, ganzheitlich orientiertes und als Internat geführtes reformpädagogisches Landerziehungsheim auf der ostfriesischen Insel Juist im Freistaat Preußen.
Sie gilt als erste reguläre deutsche Freiluftschule, die bis zum Reifezeugnis führte, und wurde daher von Eltern teils auch für gesundheitlich beeinträchtigte Kinder und Jugendliche ausgewählt. Sie war die einzige deutsche Schule, die eine eigene freistehende Theaterhalle errichtete, die auch der Ausbildung von Laienspiel-Pädagogen für ganz Deutschland dienen sollte. Im Gegensatz zu den meisten staatlichen Schulen legte sie einen besonderen Schwerpunkt auf eine musische, physische und handwerkliche Ausbildung ihrer Schüler, betrachtete wissenschaftliche, künstlerische und sportliche Fächer als gleichwertig. Sie wollte ihren Schülern ein angeleitetes Eigenleben ermöglichen, betrachtete die Jugendphase als Wert und eigenständigen Typus.
Das Internat bestand von Anfang Mai 1925 bis Ende März 1934 und erarbeitete sich rasch einen überregionalen Ruf. Es wurde vor dem Hintergrund der NS-„Gleichschaltung“ und des staatlichen Antisemitismus geschlossen.