Schwämme
Die Schwämme (Porifera, lateinisch porus ‚Pore‘ und ferre ‚tragen‘) bilden einen der frühesten Tierstämme der vielzelligen Tiere (Metazoa). Sie leben die meiste Zeit ihre Lebens sessil, meist verankert auf harten Oberflächen, welche sie teils auch wie ein Überzug umwachsen können. Ihre Struktur ist durch Kollagen und teils mineralische Einlagerungen von Kalk und Silica stabilisiert. Der überwiegende Teil der Schwämme ernährt sich durch Filtration. Im Ökosystem der Korallenriffe leben sie oft Symbiose mit Nesseltieren. Ihre Größe reicht von zwei Millimetern bis zu zwei Meter. Schwämme sind in der Lage, Licht, mechanische Reize, Wasserströmungen und Sedimentablagerungen wahrzunehmen und aktiv darauf zu reagieren. Obwohl weder spezialisierte Nervenzellen noch Sinneszellen oder echte Muskelzellen vorzukommen scheinen, können Schwämme zahlreiche Funktionen dieser Zelltypen auf ähnliche Art und Weise wie bei den höheren Vielzellern ausführen.
Schwämme | ||||||||||||
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Große Vasenschwämme | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Porifera | ||||||||||||
Grant, 1836 | ||||||||||||
Klassen | ||||||||||||
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Im Jahr 2023 unterschied die Encyclopedia of Life insgesamt 9.075 unterschiedliche Porifera-Arten. Dabei kommen immer noch zahlreiche neue Arten hinzu; 2012 waren lediglich 8.300 unterschiedliche Schwämme bekannt.
Bedeutende fossile Schwämme sind die Stromatoporen, die im Paläozoikum (Erdaltertum), hier besonders im Devon, und Mesozoikum (Erdmittelalter) wichtige Riffbildner waren. Diejenige Richtung der speziellen Zoologie, die sich der Erforschung der Schwämme widmet, wird als Spongiologie bezeichnet.