Germanisches schwaches Verb

Als schwache Verben (Abkürzung swV u. ä.) wird eine von drei Verbalklassen in den germanischen Sprachen bezeichnet. Ihr Kennzeichen ist die Bildung der Präteritalformen sowie des Partizips des Präteritums (Partizip II) mithilfe eines Dentalsuffixes. Die anderen zwei Verbalklassen sind die starken Verben und die Präteritopräsentia.

In der Beschreibung der Gegenwartssprache werden schwache Verben meistens als regelmäßige Verben bezeichnet (mit Ausnahme von bringen und denken sowie der rückumlautenden Verben, wo zusätzlich zum Dentalsuffix auch vokalische und teilweise konsonantische Änderungen auftreten), da ihre Konjugationen im Vergleich zu den anderen Flexionsklassen nach zwei wiederkehrenden Mustern aus der Nennform abgeleitet werden können. Vom sprachhistorischen Standpunkt aus gesehen ist die Bezeichnung als regelmäßig oder unregelmäßig aber weniger sinnvoll, da auch die starken Verben einst eine regelhafte Formenbildung besaßen.

Die schwachen Verben sind in den heutigen germanischen Sprachen weitaus zahlreicher als die starken. Im Gegensatz zu starken Verben bilden schwache Verben im Deutschen eine produktive Flexionsklasse, die durch neue Verben (z. B. Wortbildungsprodukte, die durch explizite Derivation oder Konversion entstanden sind) oder Flexionsklassenwechsel starker Verben zu Neubildungen erweiterbar ist.

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