Schweinfurter Dialekt
Mit Schweinfurter Dialekt oder Schweinfurterisch wird die Mundart in Schweinfurt und der näheren Umgebung bezeichnet. Sie gehört zum ostfränkischen Dialekt und hier wiederum zum unterostfränkischen Unterdialekt. Die Schweinfurter Staffellinie begrenzt den Bereich des Schweinfurter Dialektes im Westen. Schweinfurterisch ist der einzige ausgeprägtere Stadtdialekt Unterfrankens; es gibt z. B. kein Würzburgerisch, sondern man spricht dort ganz allgemein Meefränkisch (Mainfränkisch), eine Bezeichnung die in Schweinfurt aufgrund der Eigenart nicht gebräuchlich ist.
Schweinfurter Dialekt | ||
---|---|---|
Gesprochen in |
Bayern | |
Linguistische Klassifikation |
|
Heute ist der Schweinfurter Dialekt innerhalb der Kernstadt fast bedeutungslos, mit einer Bevölkerung mit fast 50 % Migrationshintergrund und 125 Nationalitäten. Aber auch früher wurde der Dialekt in der Stadt weniger ausgeprägt als im unmittelbaren Umland gesprochen (Sennfeld, Gochsheim). In der Geschichte war der Schweinfurter Dialekt die Sprache der einfacheren Leute, der Arbeiter in der Stadt und Bauern der nahen Umgebung. Ferner auch die Sprache alteingesessener Originale, an die Figuren aus Kolumnen des Schweinfurter Tagblatts anknüpften, wie s' Schorschle meent oder die Rosl von der Keßlergass. Die Bildungsschicht sprach und spricht Hochdeutsch mit unterschiedlich ausgeprägter oder neuerdings kaum mehr vorhandener fränkischer Klangfärbung, da der mitunter sehr deftig klingende Schweinfurter Dialekt als unfein gilt.