Schweizer Truppen in lothringischen Diensten

Schweizer Truppen in lothringischen Diensten waren während knapp zwei Jahrhunderten als Leibgarde, mehrmals aufgelöst und immer wieder neu errichtet, für den persönlichen Schutz der Herzoge und ihrer Familie verantwortlich und folgten deren Aufstieg von Lothringen über das Grossherzogtum Toskana an den kaiserlichen Hof in Wien.

Herzog Karl III. von Lothringen rekrutierte 1581 in den katholischen Schweizer Kantonen zu seinem persönlichen Schutz vierzig Söldner für seine Schweizer Garde. Fünf Generationen später, nachdem Herzog Franz III. Stephan für seine Heirat 1736 mit Maria Theresia von Österreich auf das Herzogtum Lothringen und Bar verzichtet hatte und mit dem Grossherzogtum Toskana entschädigt worden war, zog diese Leibgarde 1737 mit ihm von Nancy nach Florenz. Sie begleitete Franz Stephan 1745 auch nach Frankfurt a/M zu seiner Krönung als Franz I., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, und nach Wien. Dort versah sie den Wachtdienst in der Hofburg, bis sie 1767 durch den Sohn und Nachfolger des Kaisers, Joseph II., aufgelöst wurde.

Schweizer Truppen in fremden Diensten hiess der von Behörden der Schweizer Eidgenossenschaft mit Staatsverträgen geregelte Solddienst von geführten, ganzen Truppenkörpern im Ausland. Diese Verträge enthielten ein Kapitel, das die militärischen Angelegenheiten regelte: die sogenannte Kapitulation (oder Privatkapitulation, wenn einer der Vertragspartner ein privater Militärunternehmer war).

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