Seiðr

Seiðr ist in der nordgermanischen Religion eine besondere Form von Trolldom, womit ganz allgemein Magie bezeichnet wird. Synonym dazu tritt auch Fjölkynngi (isländisch fjöl = „viel, vielfältig“ & kynngi = „magisch“) im Sinne von Hexerei (vielwissend) auf. Seiðr ist von anderen Arten der Magie zu unterscheiden. Allerdings gibt es in der wissenschaftlichen Literatur keinen Konsens darüber, was Seiðr genau beinhaltet. Das äußert sich darin, welche in Quellen geschilderten Vorgänge als Seiðr betrachtet und als Beispiele herangezogen werden. Dies lässt sich an der Beurteilung der Vorgänge in Herjolvsnes in Grönland zeigen, wo eine Völva die Zukunft weissagt. Dag Strömbeck, Brit Solli und Catharina Raudvere behandeln das Ritual als „Seiðr“. François-Xavier Dillmann weist darauf hin, dass in dieser Geschichte viele Elemente, die für Seiðr als wesentlich erachtet werden, fehlen und von den Forschern hineininterpretiert worden seien.

Der Runenzauber, das „Draußensitzen“ (útiseta) und die Weissagung (Spádom) ohne Ritual werden in aller Regel nicht mit Seiðr in Verbindung gebracht. Der Begriff wird nicht nur für germanische Seiðmenn verwendet, sondern auch von Samen ausgeübte Magie wird in der Literatur hin und wieder mit Seiðr bezeichnet.

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