Shared Space

Shared Space [ʃɛə(ɹ)d spɛɪ̯s] (deutsch: „gemeinsamer Raum“) bezeichnet ein Planungskonzept, nach dem vom Kfz-Verkehr dominierter öffentlicher Straßenraum lebenswerter, sicherer sowie im Verkehrsfluss verbessert werden soll. Charakteristisch ist dabei die Idee, auf Verkehrszeichen, Signalanlagen und Fahrbahnmarkierungen zu verzichten. Gleichzeitig sollen die Verkehrsteilnehmer vollständig gleichberechtigt werden, wobei die Vorfahrtsregel weiterhin Gültigkeit besitzt. Im Gegensatz zur konventionellen Verkehrsberuhigung soll auch eine Anwendung in Hauptverkehrsstraßen möglich sein.

Das Planungsmodell wurde federführend vom Niederländer Hans Monderman in den 1990er Jahren entwickelt und findet heute weltweit Anwendung. Parallel führten Entwicklungen von Verkehrsberuhigung in der Schweiz, Belgien, Frankreich und Österreich zur straßenverkehrsrechtlichen Einführung der Fußgängerzone, der Wohnstraße und der Begegnungszone, die Fußgänger bevorzugen, und in Deutschland seit den 1980er Jahren zum verkehrsberuhigten Bereich, der auf Wohngebiete beschränkt ist.

Von 2004 bis 2008 wurde Shared Space testweise im Rahmen des Infrastrukturförderprogramms Interreg North Sea Region Programme der Europäischen Union in Städten und Gemeinden in Belgien, Dänemark, Deutschland, England und den Niederlanden verwirklicht. Der Begriff Shared Space geht auf den britischen Verkehrsplaner Ben Hamilton-Baillie zurück. Der Anglizismus stößt in Deutschland mitunter auf Kritik, was das Hamburger Abendblatt zum Anlass nahm, einen Ideenwettbewerb zur Etablierung eines geeigneten deutschen Begriffs durchzuführen. Inzwischen wird der Begriff Gemeinschaftsstraße als Synonym verwendet.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.