Signal-Protokoll

Das Signal-Protokoll (ehemals Axolotl-Protokoll) ist ein kryptographisches Kommunikationsprotokoll für Ende-zu-Ende-verschlüsselten Nachrichtenaustausch, das im Bereich Instant Messaging als "Branchenstandard" gilt. Im Gegensatz zum verwandten OTR-Protokoll müssen beim Signal-Protokoll nicht beide Kommunikationspartner gleichzeitig online sein. Dies ist besonders bei Instant Messaging auf Smartphones wichtig.

Das Signal-Protokoll hat nicht nur die Verschlüsselung der Verbindung zum Ziel, sondern auch die Begrenzung des Schadens bei Kompromittierung eines der Teilnehmer. Würden zwei Benutzer zum Verschlüsseln von Nachrichten immer denselben Schlüssel verwenden, so könnte ein Angreifer, der in den Besitz des Schlüssels kommt, auch vorher gesendete Nachrichten entschlüsseln, falls er diese gespeichert hat. Um dies zu verhindern, werden zum Verschlüsseln kurzlebige Sitzungsschlüssel verwendet, die in einem besonderen, double ratchet genannten Verfahren häufig erneuert werden. Durch die Erneuerung der Schlüssel kann ein Angreifer, der einzelne Sitzungsschlüssel kennt, auch zukünftige Nachrichten nicht mehr entschlüsseln. Aufgrund dieser Eigenschaft bezeichnen die Entwickler das Protokoll als selbstheilend. Der ehemalige Name spielte auf den vom Aussterben bedrohten, aquatisch lebenden Schwanzlurch Axolotl an, der außergewöhnliche Selbstheilungsfähigkeiten besitzt.

Am 30. März 2016 gab Moxie Marlinspike bekannt, dass das damalige Axolotl-Protokoll zur Vermeidung von Missverständnissen in Signal-Protokoll umbenannt wurde. Er folgt damit der vorhergehenden Vereinheitlichung der Namen der heutigen Kommunikations-App Signal.

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