Sijo

Sijo (IPA: [ɕiʥo]) ist die bekannteste Form der koreanischen Poesie.

Koreanische Schreibweise
Koreanisches Alphabet: 시조
Hanja: 時調
Revidierte Romanisierung:Sijo
McCune-Reischauer:Sijo

Sijo ist ein an Silben bzw. Silbenzahl orientiertes Gedicht. Es gibt einige Hypothesen für die Entstehungszeit dieser Dichtung. Als Hanmun die einzige Schriftsprache in Korea war, schrieb man Gedichte nach chinesischer Dichtungsart. Man nimmt zwar an, dass Hyangga (entstanden in der Silla-Dynastie) der Vorläufer von Sijo ist. Aber dafür ist bis jetzt kein schlüssiger Beweis vorgelegt worden. Für gewöhnlich geht man davon aus, dass Sijo im 16. Jahrhundert entstanden sind, also etwa 100 Jahre nach der Erfindung der eigenen koreanischen Schrift Hangeul. Belegt ist diese Bezeichnung in einem Gedichtband von Sin Gwang-su (1712–1775), wo es heißt, „das gewohnte Sijo wird angeordnet nach Länge und Kürze“ (kor. 一般時調排長短). „Länge und Kürze“ hier bedeutet nicht die eines Vokals, sondern der Silbenzahl.

Meistens besteht ein Sijo aus drei Zeilen mit 14 bis 16 Silben, so dass es insgesamt 44 bis 46 Silben gibt. Die erste Zeile gibt das Thema an (3, 4, 4, 4). Dann kommt die Erweiterung (3, 4, 4, 4). Zum Schluss kommt das Gegenthema (3, 4) und der Abschluss (4, 3). Ein Sijo trägt in der Regel keinen Titel. Eine Ausnahme ist die 'Sijo Gruppe' (siehe unten). Die Zitierweise eines Sijos ist daher nach der ersten Zeile. Beliebte Stilmittel sind Wortspiele, Metaphern und Symbolismus.

Die ältesten Sijos sind mehr als 700 Jahre alt. Wichtige Dichter dieser Form sind vor allem Yun Seon-do (1587–1671), aber auch Hwang Jin-i (1522–1565) und U Tak (1262–1342).

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.