Sjögren-Syndrom

Das Sjögren-Syndrom [ˈɧøːɡreːn] (auch Dacryo-Sialo-Adenopathia atrophicans genannt) ist eine chronisch verlaufende Autoimmunerkrankung aus der Gruppe der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, speziell der Kollagenosen, bei der bestimmte Immunzellen exokrine Drüsen (besonders die Speicheldrüsen und Tränendrüsen) durch lymphozytäre Infiltration und übermäßige B-Zell-Aktivität angreifen und zu weiteren entzündlichen Veränderungen an inneren Organen und am zentralen Nervensystem führen können. Das Sjögren-Syndrom manifestiert sich in morphologischen Veränderungen der Tränen- und Speicheldrüsen. Die Leitsymptome trockene Augen und Mundtrockenheit (Xerostomie) werden auch als Sicca-Syndrom bezeichnet. Es wird unterschieden zwischen dem primären Sjögren-Syndrom (pSS) und dem sekundären Sjögren-Syndrom (sSS), welches in Begleitung anderer Autoimmunerkrankungen bzw. Kollagenosen auftreten kann, wie Lupus erythematodes, rheumatoider Arthritis oder systemischer Sklerose. Das anfängliche Auftreten einer Sicca-Symptomatik spricht für ein pSS.

Klassifikation nach ICD-10
M35.0 Sicca-Syndrom [Sjögren-Syndrom]
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Erkrankung ist nach dem schwedischen Augenarzt Henrik Sjögren benannt, der sie 1933 in seiner Doktorarbeit erstmals beschrieb.

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