Soester Gruppe
Die Soester Gruppe ist ein archäologischer Begriff, der eine megalithische Fundgruppe im eher östlichen Bereich der fruchtbaren Hellwegbörden bezeichnet. Sie ist nach Soest benannt, der Kernstadt der Soester Börde. Die Soester Gruppe liegt im Grenzbereich der prähistorischen westlichen Trichterbecher- und der östlichen Wartbergkultur. Ihre Bauwerke unterscheiden sich grundsätzlich von denen der norddeutschen Trichterbecherkultur. Die Soester Galeriegräber nahmen in ihren zwei bis drei Meter breiten, häufig 20 bis 30 m langen Kammern bis zu 250 Bestattungen auf. Der Zugang erfolgte beim Typ Züschen an der Schmalseite, beim Typ Rimbeck jedoch an der Langseite. Ein Türlochstein mit „Seelenloch“ trennt den Zugangsbereich von der Grabkammer. Regionale Gruppen ließen sich im Abstand von rund 30 km identifizieren.
Zur Soester Gruppe werden Gräberfundgruppen das Galeriegrab von Hiddingsen, dazu Funde bei Soest-Ostönnen, die Kollektivgrabnekropole von Erwitte-Schmerlecke I-III, Anröchte-Uelde und schließlich Erwitte-Völlinghausen gezählt. Datiert wird die Gruppe in die Zeit ab etwa 3700 v. Chr.
Die Funde von Hiddingsen und Schmerlecke finden besondere Berücksichtigung im Rahmen des „Wegs der großen Steine“ der westfälischen Etappe der „European Route of Megalithic Culture“, eines Kulturwegs des Europarats.