Somalischer Bürgerkrieg
Als Somalischer Bürgerkrieg wird die seit etwa 1988 andauernde, bewaffnete Auseinandersetzung verschiedener Gruppen aus Warlords, Clans und diversen Gruppierungen und Milizen – mit verschiedenen Eingriffen von umliegenden Ländern und der übrigen internationalen Gemeinschaft – in Somalia bezeichnet.
Der Bürgerkrieg begann mit dem bewaffneten Widerstand diverser Akteure gegen die Herrschaft des Diktators Siad Barre und erreichte seinen Höhepunkt nach dem Sturz Barres 1991. Seither existiert in Somalia keine wirksam funktionierende Zentralregierung mehr und Somalia ist ein gescheiterter Staat. Die politische Entwicklung verlief in verschiedenen Landesteilen unterschiedlich: Im Nordwesten des Landes hat sich schon 1991 der unabhängige De-facto-Staat Somaliland gebildet, der bis heute weitgehend stabil existiert. Auch das angrenzende Puntland blieb lange weitgehend autonom. Die Hauptstadt Mogadischu war und ist hingegen umkämpft. Auch Südwestsomalia und Jubaland waren Schauplatz vieler Kampfhandlungen.
2000 wurde die international anerkannte Übergangsregierung Somalias gebildet, der es jedoch nicht gelang, in Somalia allgemeine Akzeptanz zu finden und Frieden zu schaffen. Weite Teile des Landes fielen in die Hände lokaler Clans, Warlords oder radikal-islamistischer Gruppen, zudem gab es viel Piraterie vor der Küste Somalias. 2012 bildete die Mehrheit der vielen zwischenzeitlich entstandenen De-facto-Staaten unter einer neuen Verfassung 2012 eine neue Republik mit einer gemeinsamen Regierung, in der sie als Gliedstaaten weitestgehend autonom bleiben. Dieser Bundesstaat existiert bis heute, allerdings kündigte Puntland im April 2024 an, fortan als funktional unabhängiger Staat zu agieren. Weiterhin keine Macht hat diese Regierung allerdings über Somaliland im Nordwesten, das sich um internationale Anerkennung als von Somalia unabhängiger Staat bemüht. Zudem werden große Teile vor allem im Süden Somalias von der islamistischen al-Shabaab beherrscht (Stand: Februar 2024).