Soziales Faulenzen
Der Begriff soziales Faulenzen (englisch social loafing) beschreibt ein sozialpsychologisch relevantes Phänomen in einer Gruppe. Sobald Individuen im Kollektiv mit anderen auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten und dabei ihre Einzelleistung nicht bekannt wird, reduziert sich ihre physiologische Anspannung. Diese Entspannung führt zu einem Leistungsabfall bei einfachen Aufgaben und zu einer Leistungssteigerung bei schwierigen, zum Beispiel neuen oder komplexen Aufgaben. Zum Beispiel gibt es soziales Faulenzen bei Ruderern, nicht aber bei Schwimmstaffeln, denn dort sind die Zeiten der einzelnen Schwimmer immer noch sichtbar. Eine Reihe von Faktoren kann Soziales Faulenzen verstärken oder hemmen.
Soziales Faulenzen ist eine Fortentwicklung des Ringelmann-Effekts, bei dem unklar ist, ob die reduzierte Leistung wegen fehlender Koordination der Teilnehmer oder wegen Motivationsverlusten zustande kommt.
Der Gegenbegriff zum sozialen Faulenzen ist die Soziale Erleichterung: Wird die Leistung des Einzelnen sichtbar, führt die resultierende Aufregung zu einem Leistungsabfall bei schwierigen Aufgaben und zu einer Leistungssteigerung bei einfachen Aufgaben.