Stadtstaaten der Swahili
Unter den Stadtstaaten der Swahili versteht man eine Reihe von kosmopolitischen Städten an der ostafrikanischen Küste, die durch intensiven Handel mit Gold und Elfenbein vom Sambesiplateau zu beträchtlichem Reichtum gelangten und im Zeitraum von neunten bis zum frühen 16. Jahrhundert ihren Aufstieg und ihre Blütezeit erlebten. Obwohl jede dieser Städte eine eigenständige politische Einheit darstellte, teilten sie die gemeinsame Sprache Swahili, den Islam als prägendes Kulturelement sowie ähnliche soziale und kulturelle Strukturen, die sich zum Beispiel in der Architektur der Städte widerspiegelte. Dabei verbanden sie Elemente afrikanischer, arabischer und anderer Gesellschaften und bildeten eine eigene Kultur.
Viele dieser Städte, wie etwa Mogadischu, Sofala und Kilwa Kisiwani, entwickelten sich zu bedeutenden Handelsorten, die einerseits mit Innerafrika, andererseits mit Arabien und den Küsten Asiens Handel trieben und teilweise sogar eigene Münzen prägten.