Stütze (Bauteil)
Eine Stütze ist ein (meist) vertikales Bauteil, das Lasten hauptsächlich in Richtung seiner Längsachse aufnimmt und weiterleitet. Die Beton-, Stahlbeton- und Spannbetonnorm DIN 1045-1 definiert eine Stütze als stabförmiges Druckglied, dessen größte Abmessung im Querschnitt – im Unterschied zu einer Wand – das Vierfache der kleinsten Abmessung nicht übersteigt.
Als Material kommen alle Baustoffe in Frage, die eine ausreichende Druckfestigkeit besitzen. Im Bauwesen werden hierfür unter anderem verwendet:
- Holz, dann auch als Pfosten, Ständer oder Stiel bezeichnet
- Naturstein
- Mauerwerk aus künstlichen Steinen
- Beton, Stahlbeton
- Metall – Stahl, Aluminium (z. B. bei Fassaden), früher auch Eisen und Gusseisen
- Verbundstützen
Die Tragfähigkeit einer Stütze hängt von der Festigkeit des gewählten Materials, der Querschnittsgeometrie, der Länge bzw. Höhe der Stütze, den Lagerungsbedingungen an den Enden (drehbar oder eingespannt), geometrischen Imperfektionen wie z. B. Schiefstellung, Verkrümmung oder Verdrehung und der Art und der Kombination der Einwirkungen(en) ab.
Stützen mit größeren Abmessungen werden auch als Pfeiler bezeichnet (z. B. Brückenpfeiler), ebenso bei Ausführung in Mauerwerk oder Naturstein. Stützen und Pfeiler unterliegen, im Gegensatz zur Säule, keiner architektonischen Ordnung (Basis, Schaft und Kapitell) oder Gliederung (Säulenordnung).
Grundlegende Lösungen des Knickproblems zur Berechnung der Tragfähigkeit einer Stütze wurden von dem Mathematiker Leonhard Euler entwickelt.