Verbundbau
Beim Verbundbau oder der Verbundbauweise werden Bauteile aus verschiedenen Materialien durch Verbindungsmittel an einer Verbundfuge formschlüssig miteinander verbunden.
Davon zu unterscheiden sind Verbundwerkstoffe, bei denen die verschiedene Materialien in kleinerem Maßstab miteinander verbunden und oft auch ungeordnet miteinander vermengt werden. Die Verbindung basiert nicht unbedingt nur auf Formschluss, sondern oft auch auf Adhäsion.
So ist etwa Stahlbeton ein Verbundwerkstoff, bei dem vergleichsweise feingliedrige Bewehrungsstäbe vollständig vom gegossenen Beton als Matrix umschlossen sind. Die gewöhnliche Stahlbetonbauweise würde jedoch nicht als Verbundbauweise bezeichnet, da die miteinander verbundenen Materialien Stahl und Beton beim fertigen Produkt nicht mehr ablesbar sind.
Typische Verbundbauweisen sind
- der Holz-Beton-Verbundbau, bei dem tragende Holzbalken durch spezielle Stahlnägel oder gelochte, eingeklebte Stahlbleche mit einer Betondecke verbunden werden,
- der Textilverbundbau, auch als Membranbau bezeichnet, bei dem textile Flächengebilde durch Stabtragwerke gehalten (und teilweise auch durch Luft stabilisiert) werden, sowie
- der Stahlverbundbau bestehend aus Stahlbeton und Stahl, mit dem sich dieser Artikel befasst.