Stichprobenvarianz (Schätzfunktion)

Die Stichprobenvarianz ist eine Schätzfunktion und messbare Abbildung in der mathematischen Statistik. Ihre zentrale Aufgabe ist es, die unbekannte Varianz einer zugrundeliegenden Wahrscheinlichkeitsverteilung zu schätzen. Außerhalb der Schätztheorie findet sie auch als Hilfsfunktion zur Konstruktion von Konfidenzbereichen und statistischen Tests Verwendung.

Formelzeichen
Mittelwert der Grundgesamtheit
Varianz der Grundgesamtheit
Anzahl der gegebenen Werte
Zufallsvariablen (Zufallsgrößen)
Stichprobe: beobachtete Werte der Zufallsvariablen
Stichprobenmittel / empirischer Mittelwert von
Stichprobenvarianz / empirische Varianz von
Stichprobenmittel (als Funktion der Zufallsvariablen)
Stichprobenvarianz (als Funktion der Zufallsvariablen)
Erwartungswert: Mittelwert, der sich aus der Verteilungsfunktion von X ergibt
Varianz (Stochastik): Varianz, die sich aus der Verteilungsfunktion von X ergibt

Die Stichprobenvarianz wird in mehreren Varianten definiert, die sich leicht bezüglich ihrer Eigenschaften und somit auch ihrer Anwendungsgebiete unterscheiden. Die Unterscheidung der unterschiedlichen Bezeichnungen für die Varianten ist in der Literatur nicht immer einheitlich. Wird daher lediglich von „der“ Stichprobenvarianz gesprochen, so sollte immer überprüft werden, welche der Definitionen im entsprechenden Kontext gilt.

Stichprobenvarianz als Schätzfunktion ist zu unterscheiden von der konkreten Berechnung der Varianz einer Stichprobe: Die empirische Varianz wird ebenfalls oft als Stichprobenvarianz bezeichnet, ist aber keine Funktion, sondern ein Streumaß von mehreren numerischen (Stichproben-)Werten. Sie entspricht einem konkreten Schätzwert und ist damit eine Realisierung der Stichprobenvarianz als Schätzfunktion und Zufallsvariable.

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