Straßburger Eide
Die Straßburger Eide (französisch Serments de Strasbourg, lateinisch Sacramenta Argentariae) vom 14. Februar 842 sind ein bemerkenswertes zweisprachiges Dokument in Althochdeutsch und Altfranzösisch bzw. nach Erkenntnissen der modernen Sprachwissenschaft in einer romanischen Sprache (Langues d’oïl) und einem westgermanischen, fränkischen Dialekt, wobei umstritten ist, inwieweit es eine Kontinuität zu den modernen Nationalsprachen gibt. Die Eide sind überliefert als Zitate in einer lateinischen Chronik, die ihrerseits in einer Abschrift aus dem 10. Jahrhundert vorliegt, welche sich in der Bibliothèque nationale de France (BnF) in Paris befindet. Die altfranzösische Version gilt als das erste erhaltene Schriftstück in dieser Sprache überhaupt. Als schriftlich festgehaltene Eide haben sie Urkundencharakter und gelten als die älteste volkssprachlich überlieferte Urkunde, die eine sprachliche Trennung zwischen dem Ost- und dem Westfrankenreich bezeugt.