Strategische Bahnen zur Umgehung der Schweiz
Die Strategischen Bahnen zur Umgehung der Schweiz waren ein Projekt des Deutschen Kaiserreiches im Großherzogtum Baden, im Königreich Württemberg und in den zu Preußen gehörenden Hohenzollerischen Landen zur „Vervollständigung des Bahnnetzes im Interesse der Landesverteidigung“. Hierbei handelte es sich um vier strategische Bahnstrecken, die im Ernstfall unter Umgehung der Schweiz eine leistungsfähige Verbindung der Bundesfestung Ulm mit der südlichen Rheintalbahn gewährleisten sollten und alle im Jahr 1890 in Betrieb gingen:
- Inzigkofen–Tuttlingen (37,1 Kilometer)
- Hintschingen–Weizen (41,3 Kilometer)
- Säckingen–Schopfheim (19,7 Kilometer)
- Lörrach-Stetten–Weil am Rhein (4,8 Kilometer)
Dadurch konnten zum einen der Bahnknoten Schaffhausen und der Badische Bahnhof in Basel umgangen werden, was aus politischen Gründen geboten war, zum anderen entfiel der Umweg samt Fahrtrichtungswechsel über den Bahnhof Plochingen im Norden oder den Bahnhof Singen (Hohentwiel) im Süden. Durch den Anschluss an die bereits 1878 fertiggestellte Bahnstrecke Weil am Rhein–Saint-Louis (Haut-Rhin) wurde eine durchgängige Verbindung in das damals deutsche Elsass hergestellt.