Strauße (Gattung)

Die Strauße (Struthio) sind eine Gattung großer, flugunfähiger Vögel. Sie stehen innerhalb der Familie der Struthionidae, deren deutscher Trivialname gleichlautend zur Gattung ist, und der Ordnung der Struthioniformes. Sowohl Familie als auch Ordnung gelten als rezent monotypisch. Die Vögel kommen in den relativ ariden Gebieten in Afrika vor. In historischer Zeit waren sie auch auf der Arabischen Halbinsel präsent, wo sie in den 1960er Jahren ausgerottet wurden. Es werden zwei heute lebende Arten unterschieden, der Afrikanische Strauß (Struthio camelus) und der Somalistrauß (Struthio molybdophanes).

Strauße

Afrikanische Strauße (Struthio camelus)

Systematik
ohne Rang: Archosauria
Klasse: Vögel (Aves)
Unterklasse: Urkiefervögel (Palaeognathae)
Ordnung: Struthioniformes
Familie: Strauße
Gattung: Strauße
Wissenschaftlicher Name der Ordnung
Struthioniformes
Latham, 1790
Wissenschaftlicher Name der Familie
Struthionidae
Vigors, 1825
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Struthio
Linnaeus, 1758

Neben der enormen Körpergröße, die den Straußen den Status der größten rezenten Vögel verleiht, bilden der große plumpe Körper, der lange und weitgehend unbefiederte Hals, ebensolche Beine sowie der kleine Kopf besondere Kennzeichen. Einzigartig unter den Vögeln ist die Reduktion der Zehenanzahl der Füße auf je zwei Strahlen. Dies ist eine besondere Anpassung an das Leben in den offenen Landschaften und ermöglicht eine schnelle Fortbewegung. Strauße treten in lockeren Verbänden auf und sind zumeist tagaktiv. Sie ernähren sich überwiegend von Pflanzennahrung. Die Fortpflanzung erfolgt zu Beginn der Regenzeit. Hennen und Hähne paaren sich häufig mit mehreren Partnern. Die Brutdauer währt rund sieben Wochen.

Neben den heute noch bestehenden Vertretern existiert eine Reihe fossiler Arten aus Afrika, Asien und Europa, des Weiteren auch mehrere Gattungen innerhalb der Familie. Gattung und Familie sind erstmals im Unteren Miozän in Afrika nachweisbar. Die ersten Funde in Eurasien stammen aus dem Mittleren Miozän. Eine größere Vielfalt lässt sich für das Pliozän und das Pleistozän belegen, die eurasischen Linien erloschen dann aber wieder. Einige der frühen Formen gehören zu den größten bekannten Vögeln. Im erweiterten Sinne der Struthioniformes können der näheren Straußenverwandtschaft zusätzlich mehrere Familien zugerechnet werden. Die Stammesgeschichte ist dadurch bis in das Paläogen zurückverfolgbar.

Die wissenschaftliche Benennung der Gattung der Strauße erfolgte im Jahr 1758. Den Menschen sind die Tiere jedoch schon seit Jahrtausenden bekannt. Vor allem während des Jungpaläolithikums, aber auch danach, waren die Schalen der Straußeneier bedeutend, aus denen Perlen gefertigt wurden. Abbildungen der Tiere finden sich als Felsmalereien und gravuren. Auch hatten sie wie etwa im Alten Ägypten symbolische und dekorative Bedeutung. Die heutige wirtschaftliche Nutzung begann Mitte des 19. Jahrhunderts im südlichen Afrika. Standen anfangs noch die Straußenfedern im Mittelpunkt, so wird heute zunehmend das Straußenfleisch und die Haut gewonnen.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.