Synästhesie

Die Synästhesie (von altgriechisch συναισθάνεσθαι synaisthánesthai „mitempfinden, zugleich wahrnehmen“) bezeichnet hauptsächlich die Kopplung zweier oder mehrerer physisch getrennter Modalitäten der Wahrnehmung. Sie kommt durch Verflechtung von Sinnesmodalitäten zustande. Dies betrifft die Verbindung Farbe und Temperatur (beispielsweise die Verbindung „warmes Grün“), Ton, Musik und Räumlichkeit. Im engeren Sinne ist Synästhesie die Wahrnehmung von Sinnesreizen durch miterregte Verarbeitungszentren eines Sinnesorgans im Gehirn, wenn ein anderes Organ gereizt wird. Menschen, die Wahrnehmungen derart verknüpft erfahren, werden als Synästheten oder Synästhetiker bezeichnet.

Synästhesie tritt familiär gehäuft auf: In einer Studie gaben 43 % der Befragten an, dass mindestens ein weiterer Synästhet unter den Verwandten ersten Grades sei.

Synästhesien sind individuell verschiedene Wahrnehmungen. Sie sind für sich alleine keine Symptome von Störungen, können aber krankheitsbedingt auftreten – zum Beispiel nach Erblinden – oder drogeninduziert, z. B. durch Halluzinogene.

In der Rhetorik steht der Begriff für das Vermischen von Sinnesebenen.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.