Tötungsrate nach Ländern
Die Statistik der Tötungsrate nach Ländern (auch Mordrate oder Homizidrate genannt) zeigt die Zahl der jährlichen Tötungsdelikte pro 100.000 Einwohner (Häufigkeitszahl). Die Liste beruht auf Daten des United Nations Office on Drugs and Crime (abgekürzt UNODC) mit Sitz in Wien. Die aktuell (Ende 2019) verfügbaren jüngsten Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2017 oder älter. Die Tötungsrate ist ein aussagefähiger Indikator über den Sicherheitsstand eines Landes.
Ein Tötungsdelikt wird von der UNODC als vorsätzlich herbeigeführter Tod einer Person durch die gewalttätige, widerrechtliche Handlung einer anderen Person definiert. Es ist hierbei unerheblich, ob der Vorsatz bereits eine Tötung zum Ziel hatte oder ob nur eine Verletzung des Opfers beabsichtigt war. Versuchte Tötungen ohne Todesfolge sind nicht Gegenstand der Statistik. Nicht zu den von der UNODC statistisch erfassten Tötungsfällen gehören:
- alle kriegerischen oder kriegsähnlichen Handlungen,
- tödliche Verletzungen im Zusammenhang mit hoheitlichen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit
- Schwangerschaftsabbruch
- Suizide einschließlich aktiver Sterbehilfe
- Fahrlässige Tötung sowie
- Notwehr mit Todesfolge.
Schwierig ist die Abgrenzung zwischen politisch motivierten Tötungsdelikten (z. B. Attentaten), die die Statistik mitzählt, und kriegerischen oder polizeilichen Handlungen, die nicht mitgezählt werden. Die UNODC-Definition ist nicht in allen Ländern verbindlich, sie kann in einzelnen Ländern bei der Erfassung der lokalen Daten abweichend gehandhabt werden.
Ein internationaler Vergleich von Ländern mit kriegerischen oder kriegsähnlichen Handlungen ist schwierig. Normalerweise fallen Kriminalitätsraten während Kriegen und nehmen kurze Zeit danach wieder das langfristige Muster auf.
Die Zuverlässigkeit der zugrundeliegenden nationalen Daten ist schwankend. Bereits die Erfassung der Daten kann unvollständig sein. Es ist nicht auszuschließen, dass statistische Meldungen in Einzelfällen aus politischen Gründen geschönt sind. Für einzelne Länder liegen nur Schätzungen vor, die beispielsweise auf der Grundlage von Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) getroffen werden. Generell gilt, dass im Todesfall nicht immer ein vorsätzliches Tötungsdelikt erkannt wird. Man muss davon ausgehen, dass es eine Dunkelziffer gibt und dass die wahre Zahl der Tötungsdelikte höher liegt. Gleichwohl ergibt sich im Ländervergleich ein aussagefähiges Bild.