Türkische Währungs- und Schuldenkrise 2018

Die Türkische Währungs- und Schuldenkrise 2018 (türkisch Türkiye döviz ve borç krizi; auch Türkei-Krise oder Lira-Krise) ist eine Finanz- und Wirtschaftskrise in der Türkei. Sie zeichnet sich insbesondere durch eine Abwertung der Türkischen Lira (TRY), hohe Inflationsraten und Fremdkapitalkosten und entsprechende Kreditausfälle aus. Als Ursachen der Krise gelten das hohe Leistungsbilanzdefizit der türkischen Wirtschaft und private Fremdwährungsschulden sowie die umstrittene Zinspolitik. Einige Analysten sehen auch Zusammenhänge zwischen der Krise und den diplomatischen Spannungen von USA und der Türkei.

Während sich die Krise anfangs durch eine sukzessive Abwertung der Währung abzeichnete, waren spätere Stadien von Zahlungsausfällen und schließlich von einer Kontraktion des Wirtschaftswachstums gekennzeichnet. Die Krise mündete in der Stagflation. Sie beendete eine Periode des sich überhitzenden Wachstums, welche größtenteils auf einer – durch großzügige Staatsausgaben und günstige Kredite – angetriebenen Phase verstärkter Bautätigkeit in der Türkei beruhten. Ab Ende August erholte sich die Lira wieder; im November 2018 fiel der Eurokurs erstmals wieder unter sechs Lira. Die Parität entsprach somit wieder dem Niveau von Ende Juli 2018.

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