Teşkilât-ı Mahsusa
Die Teşkilât-ı Mahsusa (osmanisch تشکیلات مخصوصه İA Teşkīlāt-ı Maḫṣūṣa, deutsch ‚Spezialorganisation‘) war eine Mischung aus Geheimorganisation und Guerillaorganisation des Komitees für Einheit und Fortschritt (İttihad ve Terakki Cemiyeti) im Osmanischen Reich. Sie wurde von Enver Pascha ins Leben gerufen und unterstand Süleyman Askerî Bey. Vorsitzender war Hüsamettin Bey. Gemäß der pantürkischen und panislamischen Ideologie der İttihad ve Terakki führte die Organisation im In- und Ausland gegen Feinde des Osmanischen Reiches Tätigkeiten wie Spionage, Propaganda und Attentate durch. Nach den Aussagen verschiedener Zeugen wurde die Organisation ab 1911 aktiv und wurde am 5. August 1914 offiziell dem Kriegsministerium unterstellt. Nachdem die Regierung am 8. Oktober 1918 zurücktrat, wurde die Organisation aufgelöst.
Es ist überliefert, dass die Teşkilât-ı Mahsusa gegen ausländische Mächte, die im Kriege mit dem Osmanischen Reich standen, Widerstandsgruppen aufstellten. So auch gegen die Italiener in Tripolis, gegen die Bulgaren und Griechen in Ost- und Westthrakien und gegen die Engländer in Ägypten und Irak.
Fast alle Führer der türkischen Nationalbewegung (Kuvayı Milliye und Müdafaa-yı Hukuk), die in Anatolien nach dem Ersten Weltkrieg gegründet wurden, waren Mitglieder der Teşkilât-ı Mahsusa. Trotzdem wurde die Verbindung zwischen der Teşkilât-ı Mahsusa und dem nationalen Widerstand nicht ausreichend untersucht.