Tuma (Geographie)
Tumas (Plural feminin, sursilvan für «Hügel», Schreibweise auch Tumma; früher Toma) bezeichnen die markanten, bewaldeten Hügel mit Felskernen aus zerrüttetem Bergsturzkalk im Gebiet von Domat/Ems im Churer Rheintal im Kanton Graubünden.
Hervorgegangen sind die insgesamt zwölf Tumas mit grosser Wahrscheinlichkeit aus den Sturzenergien des Flimser und Taminser Bergsturzes, wobei vom letzteren ganze Trümmerpakete verfrachtet wurden. Dass die Tumas keine Erosionsformen des Rheins sind, ist daran zu erkennen, dass Kegel keine fluviale Erosionsform sind und vor allem weil die Gruppe wie ein Riegel rechtwinklig zur Fliessrichtung steht.
Die Tumas im Dorfkern von Domat/Ems, in Felsberg und in Chur sind von einer Sturzflut verfrachtete Bergsturztrümmer des Taminser Bergsturzes. Die quer zum Tal verlaufenden längsförmigen Hügel beim Emser Golfplatz und nahe der EMS-Chemie sind die ursprünglichen Bergsturzablagerungen des Taminser Bergsturzes analog der Absturzmasse Ils Aults.
Zudem erklärt Erosion nicht die Verfrachtung des vorderrheinischen Materials nach Rhäzüns (Sogn Gieri, Schloss Rhäzüns), Pardisla und der Fels bei der Hinterrheinbrücke Rodels im Domleschg, also dem Hinterrhein entlang flussaufwärts. Diese Bergsturztrümmer wurden durch die gleiche Flutwelle flussaufwärts transportiert.
Der Grossteil der Tumas von Domat/Ems mit Umgebung (Fläche 112 ha) ist seit 1983 als Tomalandschaft bei Domat/Ems im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN). Seit 2019 besteht ein Sonderwaldreservat von 31,28 ha um die meisten Tumas. Diese sind mehrheitlich Eigentum der Bürgergemeinde Domat/Ems.
Ausserhalb dieser Region wird bei Erhebungen dieser Art von Tomahügeln oder auch von Tumas gesprochen.