U-Straßenbahn
Als U-Straßenbahn, kurz für Unterpflasterstraßenbahn, Untergrundstraßenbahn, unterirdische Straßenbahn oder Tunnelstraßenbahn, werden Straßenbahnen bezeichnet, die sich – auf Teilabschnitten – unterirdisch und dadurch unbehindert von sonstigem Verkehr bewegen. Ursprünglich handelte es sich dabei ausschließlich um in Unterpflasterbauweise hergestellte Tunnel, später kamen aber auch andere Bauweisen hinzu.
Die U-Straßenbahn war in einigen Städten Vorgänger von U-Bahn oder Stadtbahn und ist zudem eng mit der Schnellstraßenbahn verwandt. U-Straßenbahn-Systeme, die Abschnitte enthalten, die als Bauvorleistung für eine spätere vollwertige U-Bahn gebaut wurden, bezeichnet man mitunter als Premetro. Die Begriffe sind allerdings nur schwer voneinander abzugrenzen. Bei der U-Straßenbahn verkehren in der Regel klassische Straßenbahnfahrzeuge, die nur in unbedingt notwendigem Maß, z. B. mit Zugbeeinflussungsanlagen, an den Betrieb in Tunneln angepasst wurden. In Stationen werden daher niedrige Seitenbahnsteige verwendet. Streckenverzweigungen erfolgen meist niveaugleich, wegen der Rücksichtnahme auf die Bebauung werden straßenbahntypisch enge Bogenradien in Kauf genommen. Stellwerks- und Streckenblockanlagen sind nur in unbedingt notwendigem Maß vorhanden. In den täglichen Sprachgebrauch hat die „U-Straßenbahn“ kaum Einzug gehalten.