Umspannwerk Mannheim-Rheinau
Das Umspannwerk Mannheim-Rheinau (auch Umspannwerk Rheinau, Bezeichnung des Betreibers: Station Rheinau) ist ein aus zwei räumlich getrennten Anlagen bestehendes Umspannwerk im deutschen Bundesland Baden-Württemberg, das von den Übertragungsnetzbetreibern Amprion/Westnetz sowie Netze BW betrieben wird. Es befindet sich östlich von Mannheim zwischen den Stadtteilen Rheinau und Friedrichsfeld.
Umspannwerk Mannheim-Rheinau | ||
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110-kV-Schaltanlage der Netze BW in Rheinau | ||
Daten | ||
Ort | Mannheim-Rheinau | |
Bauherr | Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk, Badenwerk | |
Baujahr | 1919, 1926, 1927 | |
Koordinaten | 49° 26′ 24″ N, 8° 32′ 48,8″ O | |
Besonderheiten | ||
Zwei Anlagen unterschiedlicher Netzbetreiber am selben Standort, Testgelände für Hochspannungstechnik |
Die erste Umspannanlage entstand 1919 durch den badischen Staat, der seine erste Hochspannungsleitung vom Murgwerk über Karlsruhe nach Mannheim mit Anschluss an das Netz der Pfalzwerke baute. In ihrer späteren Form entstand die Anlage Mitte der 1920er Jahre, um elektrische Energie aus dem neu entstehenden Verbundnetz des RWE, die in den Wasserkraftwerken im Schwarzwald und in den Alpen sowie den Braunkohlekraftwerken im Rheinland erzeugt wurde, ins nachgeordnete Netz einzuspeisen und gleichzeitig einen Stromaustausch mit dem Badenwerk herzustellen.
Im Zusammenhang mit in Mannheim angesiedelter energietechnischer Industrie entwickelte sich Mannheim-Rheinau zu einem wichtigen Standort für Entwicklungen im Bereich der Energieversorgung. Nach dem Zweiten Weltkrieg unterhielt die Deutsche Verbundgesellschaft (DVG) unmittelbarer Nähe zum Umspannwerk ein Testgelände, auf dem unter anderem auch erste Versuche mit Stromübertragung bis zu 380 kV durchgeführt wurden. Die Forschungsgemeinschaft für elektrische Anlagen und Stromwirtschaft (FGH) siedelte sich in den 1960er Jahren ebenfalls auf dem Gelände an und unterhält dort bis heute Prüfstände und Labore.