Ungarisch-Rumänischer Krieg
Der Ungarisch-Rumänische Krieg war ein militärisches Nachspiel des Ersten Weltkriegs in Ostmitteleuropa – ähnlich dem Polnisch-Ukrainischen Krieg und dem Polnisch-Sowjetischen Krieg. Dabei standen sich die Räterepublik Ungarn und das Königreich Rumänien gegenüber. Beide beanspruchten die von ihren Volksgruppen bewohnten Regionen des untergegangenen Kaiserreichs Österreich-Ungarn.
Nachdem im November 1918 der Erste Weltkrieg in Westeuropa beendet worden war, besetzte die Armee Rumäniens zu Ungarn gehörende, aber mehrheitlich rumänisch besiedelte Gebiete. Seit April 1919 versuchte eine in Ungarn errichtete Räterepublik den territorialen Bestand des Landes militärisch zu bewahren. In den Krieg waren auch das revolutionäre Russland und ferner die Tschechoslowakei involviert, die im Rahmen des parallel verlaufenden Ungarisch-tschechoslowakischen Kriegs unter anderem die Besetzung der sogenannten Ostslowakischen Republik sowie die Beseitigung der Slowakischen Räterepublik verfolgte.
Die Kampfhandlungen endeten im August 1919 mit dem Einmarsch der Rumänen unter dem Befehl des ehemaligen k. u. k. Feldmarschallleutnants, des Freiherrn Johann Boeriu von Polichna (Ioan Boeriu) in die ungarische Hauptstadt Budapest und der Auflösung der Räterepublik. Im Juni 1920 wurde im Vertrag von Trianon die Zugehörigkeit der mehrheitlich rumänisch bewohnten Regionen zu Rumänien völkerrechtlich bestätigt.