Unión Progreso y Democracia

Die Unión Progreso y Democracia (UPYD, früher auch abgekürzt als UPyD oder UPD) (dt. Einheit, Fortschritt und Demokratie) war eine 2007 gegründete spanische politische Partei. Sie versteht sich als zentristisch-liberale Alternative zwischen der konservativen Partido Popular und der sozialdemokratischen PSOE. Ein wesentlicher Bestandteil ihres Programms ist die Ablehnung der regionalen Nationalismen, wie sie etwa von den baskischen Parteien PNV und EA oder den katalanischen CiU und ERC vertreten werden. Vorsitzende der Partei war von 2007 bis 2015 Rosa Díez, die zuvor Präsidentin des baskischen Regionalverbands der PSOE sowie Mitglied des Europaparlaments gewesen war, dann aber aus Protest gegen die Verhandlungen der Regierung Zapatero mit der baskischen Terrororganisation ETA aus der PSOE ausgetreten war.

Unión Progreso y Democracia
UPYD
Partei­vorsitzender Cristiano Brown
Gründung 26. September 2007
Gründungs­ort Casa de Campo, Madrid
Auflösung 6. Dezember 2020
Haupt­sitz Calle Orense, 25, 6ºB
28020, Madrid
Aus­richtung Progressivismus
Linksliberalismus
Säkularismus
Zentralismus
Radikalismus
Reformismus
Konstitutionalismus
Europäischer Föderalismus
Spanischer Patriotismus
Politische Mitte
Farbe(n) Magenta
Parlamentssitze
0/350
Mitglieder­zahl 4.028
Europaabgeordnete
1/59
EP-Fraktion Renew Europe
Website www.upyd.es

Unter den Förderern von UPYD befinden sich verschiedene bekannte Persönlichkeiten wie der Professor und Ex-Präsident des Forums von Ermua Mikel Buesa, die Philosophen Carlos Martínez Gorriarán und Fernando Savater sowie der Schriftsteller Mario Vargas Llosa.

Den Ursprung der drei Konzepte, auf denen der Name der Partei beruht, haben Mikel Buesa bei einer Vorstellung der Partei im Jahr 2007 und Rosa Díez bei einem Interview für eine Zeitschrift im Jahr 2007 erklärt: Einheit aufgrund ihrer „unbedingten Verteidigung der Einheit Spaniens als notwendige Voraussetzung für den Gleichheitssatz aller Spanier“. Fortschritt, weil sie sich als „eine fortschrittliche, die individuelle Freiheit respektierende Partei“ definieren. Und Demokratie aufgrund ihres „Engagements für die radikale Regeneration der Demokratie“.

Mitte 2009 kam es zu parteiinternen Konflikten, bei denen eine Gruppe um Mikel Buesa den ihrer Ansicht nach autoritären Führungsstil Rosa Díez' und den Mangel an parteiinterner Demokratie kritisierte. Die Auseinandersetzungen führten schließlich zum Parteiaustritt zahlreicher Kritiker, darunter mehrere Gründungsmitglieder sowie Inhaber von Vorstandsposten auf nationaler und regionaler Ebene. Auch in den folgenden Jahren war die jüngste der im Parlament vertretenen Parteien wiederholt von prominenten Rück- und Austritten betroffen. Nach einem Höchststand von 6634 im Jahr 2011 hatte die UPYD 2012 zwischenzeitlich nur noch 6068 Mitglieder, im September 2013 dann 6165. Im Juli 2015 hatte die Partei 4.028 Mitglieder.

Nachdem die UPYD seit der Parlamentswahl 2011 in den Umfragen stetig zulegen konnte und zeitweise als drittstärkste Partei ausgewiesen wurde, wurden die Umfragewerte für die UPYD konstant geringer. Besonders an die liberale Partei Ciudadanos verlor die UPYD Anhänger. Zeitweise war eine Fusion zwischen UPYD und Ciudadanos im Gespräch. Nachdem Parteichefin Díez dies jedoch abgelehnt hatte, traten mehrere Parteifunktionäre der UPYD zu den Ciudadanos über. Daraufhin lag die UPYD in den Umfragen bei unter einem Prozent, während die Ciudadanos bei etwa 15 Prozent lagen. Bei den Regional- und Kommunalwahlen vom 24. Mai 2015 musste die UPYD starke Verluste hinnehmen, sodass die Parteivorsitzende Rosa Díez ankündigte, beim nächsten Parteitag nicht mehr für den Parteivorsitz zur Verfügung zu stehen und sich nach Ablauf der Legislaturperiode aus der Politik zurückzuziehen.

Am 11. Juli 2015 wurde Andrés Herzog zum neuen Vorsitzenden der UPYD gewählt. Er setzte sich dabei gegen die Kongressabgeordnete Irene Lozano durch. Lozano selbst verließ wenige Monate später die UPYD und kündigte an, bei den Parlamentswahlen am 20. Dezember für die PSOE zu kandidieren.

Infolge der internen Querelen innerhalb der Partei sowie des Estarkens der Ciudadanos fiel die UPYD bei der Parlamentswahl 2015 von 4,7 % auf 0,6 % zurück und verlor sämtlich Mandate im Kongress. Anfang 2016 trat Parteichef Herzog aufgrund des Wahlergebnisses zurück, sein Nachfolger wurde der einzige noch verbliebene Abgeordnete der UPYD auf regionaler Ebene Gorka Maneiro, welcher die Partei zuletzt noch im baskischen Regionalparlament vertrat. Herzog und Díez verließen im Februar 2016 die UPYD. Maneiro wurde 2017 von Cristiano Brown als Parteichef abgelöst.

Zur Europawahl 2019 kandidierte die UPYD, die mit Maite Pagazaurtundua nur noch eine ihrer einst vier Vertreter im EU-Parlament stellte, gemeinsam mit den Ciudadanos auf deren Liste. Dieses Wahlbündnis erreichte 12,2 % der Stimmen, sodass Pagazaurtundua, die auf Listenplatz zwei kandidierte, erneut ins Europäische Parlament einzog. Zur Parlamentswahl im November 2019 kandidierten UPYD-Mitglieder erneut auf der Liste der Ciudadanos, ohne jedoch einen Sitz zu erringen.

Am 18. November 2020 ordnete ein Richter die Auflösung der Partei und ihre Löschung aus dem Register der politischen Parteien an, da sie nicht über die finanzielle Zahlungsfähigkeit verfügte, um die mit einem ehemaligen Arbeitnehmer abgeschlossenen Schulden zu begleichen. Die Partei kündigt an, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Am 6. Dezember 2020 wurde bekannt gegeben, dass die Partei keine Berufung mehr gegen das Urteil einlegen und damit UPyD förmlich auslöschen würde.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.