Unterernährung

Unterernährung ist der Hauptindikator, der von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) verwendet wird, um das Ausmaß der Nahrungsmittelversorgung zu messen. Er wird häufig mit dem Begriff "Hunger" gleichgesetzt. Die Unterernährung wird ausschließlich anhand der ausreichenden Energie- (Kalorien-) Zufuhr bestimmt. Sie berücksichtigt weder die Qualität noch die Vielfalt der Ernährung einer Person. Das bedeutet, dass sie nur eine Komponente der Mangelernährung ist: ein weiter gefasster Begriff, der auch andere Arten von Nährstoffmangel, wie z. B. Mikronährstoffe, umfasst.

Klassifikation nach ICD-10
E43 Nicht näher bezeichnete erhebliche Energie- und Eiweißmangelernährung
E44.0 Mäßige Energie- und Eiweißmangelernährung
E44.1 Leichte Energie- und Eiweißmangelernährung
E45 Entwicklungsverzögerung durch Energie- und Eiweißmangelernährung
E46 Nicht näher bezeichnete Energie- und Eiweißmangelernährung
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Unterernährung liegt vor, wenn die tägliche Energiezufuhr über einen längeren Zeitraum unter der Mindestmenge liegt, die für die Aufrechterhaltung eines gesunden Mindestgewichts als ausreichend angesehen wird. Diese ist von Land zu Land verschieden und beträgt laut FAO 1700 kcal bis 2050 kcal täglich, in Abhängigkeit von demographischen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Größe und Aktivitätsniveau der einzelnen Personen.

Unterernährung kann, besonders im Kindesalter, zum Zurückbleiben in der körperlichen und geistigen Entwicklung (Untergewicht, Kleinwuchs, kognitive Retardierung), zu schweren Krankheiten und im Extremfall zum Tod führen. Damit einhergehend leiden Betroffene meist unter Eiweiß-, Fett-, Vitamin- und Mineralmangel; dieser Zustand der zurückgebliebenen Entwicklung wird auch mit dem englischen Begriff Stunting bezeichnet.

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