Urämie
Das Wort Urämie (von lateinisch urina, deutsch ‚Urin‘, und altgriechisch αἷμα haĩma, deutsch ‚Blut‘) bedeutet „Urin im Blut“, also das vermehrte Auftreten harnpflichtiger Substanzen im Blut aufgrund fehlender oder ungenügender Nierenfunktion (Niereninsuffizienz). Die Folge dieser unzureichenden Reinigung des Blutes ist eine Harnvergiftung durch schädliche Harnbestandteile (Urämietoxine, Nephrotoxine). Man spricht auch von der Retentionsurämie und beim Überwiegen von Endprodukten des Stickstoff-Stoffwechsels von der azotämischen Urämie.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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N19 | Nicht näher bezeichnete Niereninsuffizienz |
R39.2 | Extrarenale Urämie |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Das klinische Vollbild einer Urämie kann akut (5–10 Tage nach akutem Nierenversagen) oder chronisch (sich über Jahre hinweg sich entwickelnd beim chronischen Nierenversagen) auftreten.
Als Pseudourämie bezeichnete man früher zerebrale Störungen bei chronischer arterieller Hypertonie mit Verwirrungszuständen (wie bei der Zerebralsklerose) auch ohne eine Niereninsuffizienz.