Vertrag von Versailles (1757)
Der (zweite) Vertrag von Versailles wurde am 1. Mai 1757 zwischen Frankreich und Österreich geschlossen. Im Rahmen des Siebenjährigen Krieges stellte er eine Erweiterung bei der Allianz aus dem Vorjahr zu einem Offensivbündnis dar. Es zielte nun konkret auf die Zerschlagung Preußens.
Frankreich steigerte nun seine Truppenhilfe auf 100.000 Soldaten. und versprach 12 Millionen Gulden für die Anwerbung von 10.000 deutschen Söldnern. Sofern Österreich die erhoffte Wiedereroberung Schlesiens gelingen sollte, verlangte Frankreich für seine Hilfe vier Städte der Österreichischen Niederlande. Zusätzlich sollten die Österreichischen Niederlande an Philipp von Parma fallen, den Vertreter einer bourbonischen Nebenlinie und Schwiegersohn Ludwigs XV. Damit hätten die Österreichischen Niederlande, wie etwa Spanien, unter indirektem französischen Einfluss gestanden.
Nachdem der anfangs erwartete rasche Sieg über das zahlenmäßig weit unterlegene Preußen ausblieb, verzichtete Frankreich allerdings im Dritten Versailler Vertrag (1758) auf alle Ansprüche in den Österreichischen Niederlanden. Im Gegenzug reduzierte es seine finanziellen und militärischen Hilfen an Habsburg, um sich auf den Kampf gegen Großbritannien zu konzentrieren.