Verzögerungsgefecht

Das Verzögerungsgefecht (engl. Delaying Operation) ist eine Operationsart, die insbesondere bei quantitativer Überlegenheit des Gegners zum Tragen kommt. Während des Ersten Weltkrieges kam beispielsweise in der Schlacht von Verdun die Verzögerung bei der verschleierten Zurücknahme deutscher Truppenteile und dem Ausbau neuer Stellungen zum Einsatz. Weitere historische Verzögerungsgefechte waren die Verteidigung Tsingtaus im Jahr 1914, 1648 die Schlacht bei Zusmarshausen und der Appomattox-Feldzug von 1865. Dieses taktische Konzept einer beweglichen Kampfweise fand insbesondere während der Operationsplanungen des Kalten Krieges bei der Bundeswehr Verwendung, um im Zuge des Gefechtes der verbundenen Waffen der hohen numerischen Überzahl der Warschauer-Pakt-Truppen begegnen zu können. Auch heute spielt das Verzögerungsgefecht in den NATO-Manövern eine zentrale Rolle. In einem modernen Landkrieg können sich lageabhängig die einzelnen Gefechtsarten Verteidigung, Verzögerung und Angriff/Gegenangriff im schnellen Wechsel ablösen, und/oder ineinander übergehen. Das Verzögerungsgefecht gehört zu den anspruchsvollsten Gefechtsarten, welches den Truppenführern ein hohes Maß an Koordination abverlangt.

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