Virgil von Graben
Virgil von Graben, auch Virgil vom Graben, mit dem Prädikat zu Sommeregg (* 1430 / 1440; † 1507 auf Burg Sommeregg), Burggraf von Lengberg, Burggraf und Herr von Sommeregg enz, war einer der bedeutendsten Edelmänner, Staatsmänner und Diplomaten der Grafschaft Görz, der auch im Habsburgerreich Friedrichs III. und Maximilians I. als Rat große Bedeutung erlangte. Er wird in der Literatur fälschlicherweise mitunter als Graf betitelt.
Von Graben gehörte dem kärntnerisch-osttirolischen Familienzweig der Herren von Graben an, die zur Zeit der letzten Grafen von Görz wichtige Ämter innehatten, und durch deren Wirken auch die Renaissancekultur in Osttirol Einzug hielt.
Virgil von Graben galt als der „reichste und fähigste Görzer Edelmann seiner Zeit“. Er war unter dem letzten meinhardinischen Grafen Leonhard, dessen Bürge er auch war, Reichsverweser der fürstlichen Grafschaft und Hauptmann von Görz, vertrauter Ratsherr von Graf Leonhard und dem römisch-deutschen König Maximilian. Als solcher leitete und vollendete er die Übernahme der Grafschaft Görz in den Besitz der Habsburger. Nach dem Tod Leonhards im Jahr 1500 avancierte Von Graben zum ersten Verlassenschaftsverwalter und Rechtsnachfolger von Görz. Unter habsburgischer Herrschaft blieb er bis 1504 Statthalter (Kapitän) der Grafschaft Görz. Darüber hinaus war Von Graben Burggraf (bzw. Pfandinhaber) von Lienz.